Effektives und Präventives Warm up im Fussball

Das Fussballspiel hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt. Insgesamt wurde das Spiel intensiver und schneller  – das belegen auch die Gesamtlaufdistanzen der Spieler, sowie die Anzahl der Sprints und die verkürzten Ballkontaktzeiten. (Wormuth, 2001; Jansen et al., 2012).

Deswegen gehört eine individualisierte athletische Prävention und Vorbereitung der Spieler zum Pflichtprogramm und kann einen Unterschied zwischen Sieg oder Niederlage ausmachen.

Negative Folge der intensiveren Fussballspiele ist jedoch die erhöhte Unfallgefahr. Pro Saison kommt es bei den Profis im Schnitt zu 2,5 Verletzungen. Hier stellt sich die Frage, wie sich in Zukunft die Verletzungssorgen mindern lassen. Dazu ist grundsätzlich ein Umdenken in der Trainingssteuerung notwendig und ein Präventionstraining zu installieren. Im Zuge dessen entwickelte die VBG (gesetzliche Unfallversicherung) ein dementsprechendes Trainingsprogramm.

Die RuhrUni Bochum untersuchte insgesamt 3 Saisons lang die 1. und 2. Bundesliga, mit samt Ihrer 6840 Verletzungen. Hinzu kamen Videoanalysen von 117 Verletzungen mit Hilfe eines eigens entwickelten Evaluierungsbogen. So konnten die Verletzungen den Spielsituationen zugeordnet werden. Ergänzend wurden 67 Fussballlehrer und A-Lizenz Inhaber zur Einschätzung des fussballspezifischen Verletzungsauftretens und Möglichkeiten der Prävention befragt. Dies war die Basis für die Entwicklung des Trainingsprogramms durch die VBG. Unter dem Motto „Sei kein Dummy“ wurde eine Präventionskampagne ins Leben gerufen.  

Über das Warm-Up Programm bieten sich Möglichkeiten, athletische, technische und koordinative Elemente ohne zusätzlichen Zeitaufwand ins Training und die Spielvorbereitung zu integrieren. Diese können leistungssteigernde und verletzungspräventive Auswirkungen haben. Neben der allgemein körperlichen Erwärmung sollten immer auch grundsätzlich die  vier Bereiche Koordination, Mobilisation/Beweglichkeit, Rumpfstabilisation/funktionelle Kräftigung und Sensomotorik/Beinachsenstabilität eine Rolle spielen. Um eine Routine in den Trainings- und Wettkampfkalender zu bekommen, sollten dazu „Materialschlachten“ und hohe Kosten vermieden werden. Das dauerhafte Integrieren von Variationen der Übungen gewährleisten einen zusätzlichen Trainingsreiz und fördern die Leistungssteigerung.

Auf Grund dieser aktuellen Thematik möchten wir auf unser Seminar Athletic & Technique Coaching Fussball (ATC) hinweisen. Das Ziel dieses Seminars ist eine systematische und gesundheitsorientierte Entwicklung und Förderung der fussballspezifischen Leistungsfähigkeiten für Feldspieler und Torhüter.
Dabei sind die Schwerpunkte auf athletisches, technisches und taktisches Training gelegt.