Nicht-steroidale Antirheumatika im Spitzensport

„The Use of Medication Especially Non-Steroidal Antiinflammatory Drugs (NSAIDs) in Elite Sports“

Dieser Artikel beleuchtet kritisch die Positionierung schmerzlindernder und entzündungshemmender Substanzen im Sport und klärt hierbei auch über die Folgen der nicht-steroidalen Antirheumatika auf.

Veröffentlicht wurde der Artikel von P.M. Tscholl in der „Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin“ (2/2014)

Eine Analyse der FIFA Weltmeisterschaften von 2002-2007 unter allen Altersklassen zeigte, dass beinahe jeder dritte Athlet vor Wettkämpfen zu nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) greift. Sei es nach ärztlicher Verordnung oder als Selbstmedikation. Die Dunkelziffer könnte noch höher liegen.

Dabei scheint es so, dass sowohl Sehnen- als auch Muskelgewebe durch diese Einnahme negativ beeinflusst werden. Die Heilungsprozesse der Muskulatur werden bedingt durch NSAR-Einnahme negativ beeinflusst, da die Substanz die Proteinsynthese stört. Des Weiteren führt womöglich ein zu früher Einstieg zurück in den Sport zu Folgeverletzungen oder muskulären Fehlbelastungen. Bei Sehnengewebe führt deren Verwendung zu vermindertem Dickenwachstum. Außerdem wird die Produktion von PGE2 stark reduziert, obwohl die lokale Entzündung während der Proliferationsphase eine wesentliche Bedeutung hat. Auch für das Knochengewebe spielt PGE2 eine wichtige Rolle, da es für die Erregung der Osteoblasten und Osteoklasten verantwortlich ist. Ob die Einnahme der NSAR einen direkten Einfluss auf die Knochendichte hat ist noch nicht sicher, wird aber diskutiert.

Eine längere Schmerztherapie mit dem Nutzen der Schmerz- und Entzündungslinderung verhilft dem Athleten zwar häufig zu einem schnelleren Einstieg zurück in den Sport, allerdings werden dabei die Heilungsprozesse der körperlichen Strukturen vernachlässigt, woraus eine erhöhte Wahrscheinlichkeit der Wiederverletzung resultiert.

Schmerz ist und bleibt ein Warnsymptom, weshalb NSAR nur bewusst, bei überschießender Entzündungsreaktion, und nicht zur reinen Schmerztherapie eingesetzt werden sollte.

Gerade durch die zunehmende Selbstmedikation ist es wichtig, Aufklärungsarbeit auch im Umfeld der Athleten zu betreiben.

„Es gibt eine Entzündung ohne Heilung, aber keine Heilung ohne Entzündung“

Hier der Link zum kompletten Artikel:

Nicht-steroidale Antirheumatika im Spitzensport

Viel Spaß beim Lesen wünscht euch – euer Team der spt-education.