Rumpfkraft und Achsabweichung der unteren Extremität bei einbeinigen Kniebeugen

„Core Strength and Lower Extremity Alignment during Single Leg Squats“

Dieser Artikel thematisiert den Zusammenhang zwischen der Rumpf- bzw. Beinkraft und dessen Auswirkungen auf die Ausrichtung der Beinachse unter Belastung.

Veröffentlicht wurde die Studie von J.D. Willson und Kollegen 2006 (Vol.38 / Nr.5) im “Medicine & Science in Sports & Exercise”.

J.D. Willson – „Core“-Spezialist an der Delaware-University (Departement of Physical Therapy) und Kollegen untersuchten den Zusammenhang zwischen Rumpf- bzw. Beinkraft und die Ausrichtung der Beinachse unter Belastung.

Die Studie, schon 2006 (Vol.38 / Nr. 5) im „Medicine & Science in Sports & Exercise“, dem offiziellen Journal vom „American College of Sports Medicine“, publiziert, sucht nach Auswirkungen der Variablen Kraft der Rumpf- und Hüftmuskeln im Hinblick auf die Stabilität und Ausrichtung der unteren Extremität unter Belastung.

Ziel war es mit einfachen Mitteln (Handheld-Dynamometer zur Maximalkraftmessung und Videokamera samt Analysesoftware) herauszufinden, ob es bei besagten Merkmalen Zusammenhänge zu erkennen sind. Die Maximalkraft (isometrisch) wurde für Rumpfflexion, Extension und Lateralflexion erhoben. An der unteren Extremität wurden die Kraftspitzen für Knieflexion und Extension und an der Hüfte für die Abduktion und Außenrotation gemessen.

Die Probandinnen (24 Athletinnen) und Probanden (22 Athleten) waren aufgefordert, einbeinige Kniebeugen bis 45° Knieflexion zu machen, die in Folge auf Bewegungsabweichungen in der Frontalebene (z.B. Knievalgisierung) bewertet wurden.

Die Ergebnisse zeigen unter anderem eine stärkere Kniemedialisierung der weiblichen Probandinnen. Zudem hatten die Probandinnen in Relation deutlich geringere Kraftspitzen in allen Muskelgruppen (ausgenommen Rumpfextension) als ihre männlichen Sportkollegen. Den wohl stärksten Einfluss auf die mediale Knieabweichung unter Belastung scheint die Maximalkraft der Hüftaußenrotatoren zu haben.

Wagt man eine Interpretation der Studie, könnte man annehmen, dass vor allem die Hüftaußenrotatoren im Knie-Verletzungspräventionstraining besondere Aufmerksamkeit bekommen sollten.

Wer mehr wissen will – hier der Link zum „Volltext“: 

Rumpfkraft und Beinachsenabweichung 

In diesem Sinne – wie immer – „gewinnbringendes“ Lesevergnügen wünscht euch das Team der spt-education.