Vordere Kreuzbandruptur: verletzungspräventives Training

„Specific exercise effects of preventive neuromuscular training intervention on anterior cruciate ligament injury risk reduction in young females: meta-analysis and subgroup analysis“ so der Titel einer weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema „Verletzungsprävention“ einer amerikanischen Autorengruppe der neben Gregory D. Myer und Timothy E Hewett auch Dai Sugimoto und Kim D. Barber Foss angehören.

Zielsetzung ihrer im „British Journal of Sports Medicine“ (Dezember 2014) veröffentlichten Meta-Analyse in oben genannter Subgruppe von jungen Athletinnen war es, herauszufinden welche „neuromuskulären“ Übungs- und Trainingsformen am effektivsten zu einer VKB-Verletzungsreduktion führen.

Eingangs wird nochmals auf die enormen Kreuzband-Verletzungszahlen in den USA und die möglichen Auswirkungen auf den Bewegungsapparat sowie Folgekosten hingewiesen. Rund 350.000 VKB-Operationen jährlich werden gezählt.  Bei Athletinnen und Athleten im „High-School“-Alter wurde außerdem festgestellt, dass jene mit einer VKB-Operation zu 23% im Folgejahr eine Verletzung am anderen Knie erleiden.  Bei 42% verletzter und operativ versorgter Fussballspielerinnen zeigen sich innerhalb von 10 Jahren radiologisch darstellbare Arthrosezeichen. Eine andere Studie kommt da zu noch höheren Zahlen – sie besagt rund 71% entwickeln nach 10-15 Jahren Kniearthrosen. 

Aus der Überlegung heraus, dass anatomische und hormonelle bzw. genetische Risikofaktoren nicht beeinflussbar sind, biomechanische und neuromuskuläre aber sehr wohl, konzentriert sich das Forscherteam auf die Fragestellung, welche Aspekte des neuromuskulären Trainings dabei den größten positiven Effekt zeigen.

Dazu wurden aus den Quellen PubMed und EBESCO entsprechend der Such- und Qualitätskriterien 14 Studien zur Analyse selektioniert. Enthalten waren in diesen Studien neuromuskuläre Trainingsinterventionen, die in vier Gruppen unterteilt wurden: Balance-Übungen, plyometrische Übungen, Rumpfkontroll-Übungen und Kraftübungen.

Zusammengefasst hat sich neben dem schon bekannten Umstand, dass neuromuskuläres Training eine effektive Präventionsstrategie darstellt, um bei jungen Athletinnen die Kreuzbandverletzungen zu reduzieren, gezeigt, dass vor allem (Maximal)Krafttraining und Rumpf-Kontroll-Übungen signifikant prophylaktisch wirken.  Nicht signifikante positive Wirkung zeigte das plyometrische Training und quasi wirkungslos blieb das Balancetraining. Insgesamt scheint aber eine Kombination vorgenannter Strategien als sinnvoll um Knie-Verletzungen junger Sportlerinnen deutlich zu reduzieren.

Also – dran bleiben, aktiv bleiben!

Hier noch der Link zum Abstract des Artikels: 

In diesem Sinne wünschen wir, als Team der spt-education, wie immer ein „gewinnbringendes“ Lesevergnügen.