Florian Kirch

Dieses Interview soll Einblicke in die Bereiche eines Sportphysiotherapeuten geben, der den Sprung in den Leistungssport geschafft hat.

spt-education: Wer bist du und wo bist du als Physio/Sportphysio unterwegs?

Florian: Mein Name ist Florian Kirch, ich arbeite seit 2010 als Physiotherapeut und aktuell wohne ich in Wiesbaden. Seit dem Sommer 2019 leite ich in der Profiabteilung die Medizinische Abteilung des Fussballvereins SV Wehen Wiesbaden. Zuvor habe ich bei einem “Reha” Zentrum in Saarbrücken gearbeitet, bis ich dann in den Profifussball wechseln konnte. Hier war ich 6 Jahre lang in der Regionalliga / 3. Liga tätig. In dieser Zeit habe ich nicht nur die Profiabteilung betreuen dürfen, sondern konnte auch beim Aufbau eines Physiotherapie Bereiches im Nachwuchsleistungszentrum helfen. Nebenbei habe ich über viele Jahre Erfahrungen mit der Luxemburgischen Rugby Nationalmannschaft und im Motorsport gesammelt.  

spt-education: Wie kamst du auf die Idee Physiotherapeut/Sportphysiotherapeut zu werden?

Florian: Da ich selbst einmal Leistungssport ausgeübt habe, hatte ich öfters Kontakt zu einem sehr guten DOSB Sportphysiotherapeuten und dessen Team gehabt. Die haben mich immer wieder optimal betreut, mit dem Ziel leistungsfähig zu sein. Dabei spielten Örtlichkeiten und Zeiten meist keine Rolle. Egal ob im In- oder Ausland, man musste immer flexibel sein und trotzdem hat es funktioniert. Letztendlich haben mich diese Personen inspiriert den Weg hinter die Kulissen des Leistungssports werfen. Ich liebe es mit Menschen zu tun zu haben, die Fleiß und Schweiß investieren um etwas zu erreichen, egal in welcher Lebensphase sie sich gerade befinden. Mit solchen Sportlern zu arbeiten fördert auch das Arbeitsklima und macht auf Dauer auch glücklich und man schaut während der Arbeit nicht immer nur auf die Uhr.

spt-education: Was war für dich der Auslöser für deinen beruflichen Aufstieg?

Florian: Da müsste man jetzt die Leute fragen, die mir diese Möglichkeit gegeben haben dort zu arbeiten wo ich jetzt bin. Ich denke, Bodenständigkeit, zukunftsorientierte Arbeit, Behandlungsqualität, Zielstrebigkeit, den Hunger auf “Erfolg” und Ausdauer gehören zu meinen Stärken und haben letztlich dazu beigetragen. Als Physiotherapeut im Sport sollte man seine Ziele nie aus den Augen verlieren und sich auf eine nie endende “Reise” vorbereiten. Es gibt immer Sportler, mit unterschiedlichsten Zielen, die man individuell fördern kann. Mein Hauptziel hierbei ist es erfolgreich zu sein und mich immer weiter zu entwickeln.

spt-education: Welche Aufgaben übernimmst du am liebsten?

Florian: Puh…das ist keine einfache Frage, da es einige Aufgaben gibt, die es zu bewältigen gilt. Darunter fallen Dinge wie die Spiel-/und Trainingsbetreuung, die Rehabilitation nach Sportverletzungen, den Athletiktrainer in der Prävention unterstützen und ein Bindeglied zwischen Arzt, Spieler und Trainer zu sein. Dazu kommt die Planung und Dokumentation, denn ohne die geht’s auch nicht. Sportphysiotherapie erfordert oftmals mehr als “nur” Therapeut zu sein. Die Summe der Herausforderungen reizt mich an meiner Aufgabe besonders, wobei der präventiven Arbeit mit dem Sportler mit Sicherheit eine besondere Rolle zuteil wird. Denn nur verletzungsfrei wird ein Sportler dauerhaft erfolgreich sein.

spt-education: Wie sieht dein Blick in die Zukunft aus? Was möchtest du unbedingt noch erleben?

Florian: Als Physiotherapeut im Sport hat man wohl nie ausgelernt. Das heißt in dieser Hinsicht gibt es für mich kein vordefiniertes Ziel, was ich erreichen möchte. In der Rehabilitation, Prävention und Diagnostik kommen ständig neue Studien, Literatur und Weiterbildungsangebote auf den Markt. Nicht alles ist neu, aber man findet immer wieder Quellen, durch die man sein Wissen erweitern kann. 
Wenn man den Traum des Sportlers auf das Team überträgt, so endet man früher oder später bei Großereignissen wie den Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften. Wenn man hier die Möglichkeit hat, seinen Sportler auf den Weg an die Spitze zu begleiten, dann wäre das wohl mein großes Ziel. Und ein weiteres Ziel, Erfahrungen sammeln auf der Reise durch das Leben die man weitergeben kann, bevor man irgendwann und irgendwo sesshaft wird. 

spt-education: Wir danken dir Florian für die Beantwortung unserer Fragen und wünschen dir für deine Zukunft alles Gute!