Martin Beer

Martin Beer

Dieses Interview soll Einblicke in die Bereiche eines Sportphysiotherapeuten geben, der den Sprung in den Leistungssport geschafft hat.

spt-education: Wer bist du und wo bist du als Physio/Sportphysio unterwegs?

Martin: Ich heiße Martin Beer und bin 27 Jahre alt, komme aus Schwäbisch Hall und bin seit April 2017 Physiotherapeut. Derzeit absolviere ich noch die Weiterbildung zum Sportphysiotherapeuten bei der SPT. Zusätzlich mache ich im Moment noch die Weiterbildung in der Manuellen Therapie und FDM (Faszien-Distorsionsmodell). Seit Juli 2018 bin ich bei der TSG 1899 Hoffenheim in der TSG Akademie angestellt, meine Hauptaufgaben sind die Trainings- und Spielbetreuung der U17.

spt-education: Wie kamst du auf die Idee Physiotherapeut/Sportphysiotherapeut zu werden?

Martin: Da ich selber aus dem Fußball komme und seit meinem 5. Lebensjahr Fußball gespielt habe, entwickelte sich im Laufe der Jahre der Wunsch, auch beruflich im Sport Fuß zu fassen. Als ich dann mitten in der Physiotherapie-Ausbildung am Berufskolleg in Waldenburg steckte, wurde mir schnell klar, dass ich lieber früher als später in den Leistungssport einsteigen möchte. Und so begann ich schon während meiner Ausbildung mit der Weiterbildung zum Sportphysiotherapeuten bei der SPT. Der Aufbau, die Kompetenz und die Erfahrungen der Referenten der SPT haben in mir dann immer weiter den Wunsch geweckt, Sportphysiotherapeut im Leistungssport zu werden. Jetzt bin ich im Fußball angekommen – und will da auch nicht mehr weg.

© TSG 1899 Hoffenheim

spt-education: Was war für dich der Auslöser für deinen beruflichen Aufstieg?

Martin: Im vergangenen November hatte ich schon mit den beiden leitenden Physiotherapeuten der TSG Akademie Kontakt, ein Wechsel klappte damals aber leider noch nicht. Ich bin aber mit beiden im Austausch geblieben, und als ein Kollege zur U23-Mannschaft hochgezogen wurde und ein Physio für die U17-Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim gesucht wurde, kamen wir wieder ins Gespräch – und diesmal hat von beiden Seiten alles gestimmt. Was den Ausschlag für mich gegeben hat, kann ich gar nicht genau sagen, aber sicherlich spielte es eine wichtige Rolle, dass ich schon Erfahrung in der Mannschaftsbetreuung im Fußball vorweisen konnte und dass ich mich in Richtung des FDM spezialisieren will. Ich freue mich einfach riesig auf diese Saison und bin dankbar, dass ich diese Chance und das Vertrauen bekommen habe.

spt-education: Welche Aufgaben übernimmst du am liebsten?

Martin: Mir gefällt generell die Zusammenarbeit mit den Spielern, damit diese möglichst ohne größere Verletzung durch die Saison kommen bzw. schnell wieder in den Trainings- und Spielbetrieb einsteigen können. Deshalb sehe ich es auch als sehr wichtig an, präventiv gut zu arbeiten, d.h. eine gute Befundung zu machen und funktionelle Zusammenhänge zu erkennen. Mein Steckenpferd ist ganz klar das FDM – man kann damit einfach und schnell arbeiten und super Ergebnisse erzielen, damit die Jungs topfit ins Training und ins Spiel gehen können. Aber es gibt so viele gute Techniken und Maßnahmen, die man anwenden kann, um die Jungs besser zu machen bzw. den Sportlern zu helfen, da will ich mich nicht nur auf das FDM beschränken, sondern viele Eindrücke mit in die FDM-Techniken einfließen lassen, um auch meine Arbeit zu verbessern.

© TSG 1899 Hoffenheim

spt-education: Wie sieht dein Blick in die Zukunft aus? Was möchtest du unbedingt noch erleben?

Martin: Im Moment läuft alles perfekt, die Zusammenarbeit im U17-Staff, aber auch die Arbeit mit meinen zwei Kollegen, die für die U19 zuständig sind, macht eine Menge Spaß und ich kann immer wieder was lernen. Die TSG 1899 Hoffenheim ist von ihrer Leitlinie und ihrer Struktur so aufgebaut, dass ich sicherlich in den nächsten Jahren Aufstiegsmöglichkeiten habe. Ob das jetzt bis zu der Bundesliga-Mannschaft reichen wird, weiß ich nicht, aber eins ist sicher: Ich will diesen Weg bis in die Bundesliga gehen. Das liegt größtenteils an mir, ich muss gute Arbeit leisten. Aber auch ein bisschen Glück und das richtige Momentum können nicht schaden. Man wird sehen, was noch alles kommt – ich freue mich einfach auf die kommenden Jahre und was ich noch alles erleben darf. Ein Limit nach oben habe ich mir jedenfalls nicht  gesetzt.

spt-education: Wir danken dir Martin für die Beantwortung unserer Fragen und wünschen dir für deine Zukunft alles Gute!